Brief des CEO
Liebe WPO-Kolleg*innen,
wir erleben eine schwierige und beängstigende Zeit. Der tragische und sinnlose Tod von Ahmaud Arbery und Breonna Taylor und der grausame Mord an George Floyd machen uns sehr betroffen. Sie legen einige hässliche und beschämende Wahrheiten über unser Land offen, die wir nicht länger verbergen oder ignorieren dürfen. Für zu viele People of Color ist Minneapolis kein Einzelfall, sondern tägliche Realität. Als Nation müssen wir anerkennen, dass Rassismus in Amerika existiert und dass er eine weitaus größere und tödlichere Bedrohung darstellt als COVID-19.
Wir müssen diese Tatsache nicht nur anerkennen, sondern uns darüber hinaus für sinnvolle Veränderungen einsetzen. Die Zeit der Debatten und Diskussionen über Begrifflichkeiten ist vorbei, Taten müssen folgen – „Black Lives Matter“. Der persönliche Abscheu und die Empörung, die wir in diesem Moment empfinden, müssen länger anhalten als die nächste Meldung in den Nachrichten. Wir können nicht zulassen, dass die zynischen Aktionen und die spaltende Sprache, die von den höchsten Ebenen unserer Regierung kommen, unseren Fokus ablenken oder unsere Entschlossenheit abschwächen, ein gerechtes und gleichberechtigtes Amerika aufzubauen und darin zu leben. Und mit „wir“ meine ich Sie, mich, jede*n Einzelne*n von uns. Wir wissen jetzt, dass eine Veränderung nicht von oben kommen wird. Wie bei COVID liegt die Macht, Rassismus zu bekämpfen, im kollektiven Handeln jeder*s Einzelnen von uns – in der Wahlkabine, auf der Straße, in unseren Gesprächen, in der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen und welchen Umgang mit uns wir von anderen fordern.
Unsere Wertvorstellung, angelehnt an das Motto unseres Heimatstaates North Carolina, ist eindeutig: „Mehr sein als scheinen“. In einfachen Worten: Wir bitten jede Person bei WPO, authentisch zu leben, und verpflichten uns, diese Erfahrung anzuerkennen und zu schützen.
Wir wissen auch, dass das Engagement für einen inklusiven Arbeitsplatz ein Engagement für eine inklusive Gemeinschaft voraussetzt. WPO muss mit lauter Stimme und sichtbarer Präsenz Veränderungen fordern und das Leben von Mitarbeiter*innen und ihren Familien auch außerhalb des Arbeitsplatzes schützen. Das bedeutet, mit gutem Beispiel voranzugehen, Ungerechtigkeiten öffentlich anzuprangern und unsere Zeit und finanzielle Unterstützung in die Personen und Organisationen zu investieren, die Reformen vorantreiben.
Trotz des Aufrufs zum Handeln weiß ich, wie schwierig es ist, mit dem Schmerz und der Verzweiflung umzugehen, die wir jetzt alle spüren. Ich möchte sicherstellen, dass Sie alle Zugang zu der Unterstützung haben, die Sie benötigen, um Ihre Gefühle zu verarbeiten. Ich möchte Sie zunächst ermutigen, mit Ihren Teamleiter*innen, Manager*innen und Führungskräften zu sprechen, Bedenken auszutauschen oder einfach Ihren Gefühlen Ausdruck zu geben. Darüber hinaus werden wir für alle Mitarbeiter*innen gestützte virtuelle Diskussionsforen anbieten, um einen Gruppenraum zu schaffen, in dem sie ihre Gedanken austauschen und sich gegenseitig stärken können. Abschließend arbeitet unser psychologisches Führungsteam an einem Leitfaden, der uns bei unseren Gesprächen mit den von diesen Ereignissen betroffenen Mitgliedern helfen soll.
Ich möchte Sie auch dazu einladen, morgen, am 4. Juni, mit uns einen nationalen Trauertag zu begehen. Dieser Tag, der von den Köpfen der führenden Bürgerrechts- und Antirassismusorganisationen unseres Landes organisiert wird, bietet die Gelegenheit zum Nachdenken und zur Vergegenwärtigung eines Weges für mehr Toleranz und Versöhnung. Einzelheiten dieses Tages werden auf Yammer veröffentlicht.
Ich möchte diese Botschaft mit den letzten Sätzen von Martin Luther Kings bemerkenswertem Brief aus dem Gefängnis von Birmingham City beenden. Die Worte, die er dort geschrieben hat, waren mir in meinem Leben oft eine Quelle des Trostes und der Inspiration, so auch in der vergangenen Woche. Diese Botschaft aus dem Jahr 1963 ist leider auch noch 2020 noch aktuell. „Lasst uns alle hoffen, dass die dunklen Wolken der Rassenvorurteile bald vorüberziehen und sich der tiefe Nebel der Missverständnisse aus unseren von Angst durchzogenen Gemeinden lichtet, und dass an einem nicht allzu fernen Morgen die strahlenden Sterne der Liebe und Brüderlichkeit in ihrer ganzen funkelnden Schönheit über unserer großen Nation leuchten werden.“
Mit herzlichen Grüßen
Alan King