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  • 11 November 2024
  • 3 Monaten

Der Einfluss der deutschen Arbeitskultur auf das psychische Wohlbefinden

Emily Fournier

Wie alle Aspekte des Selbst wurzelt psychische Gesundheit sowohl im aktuellen Lebensumfeld als auch in den Erfahrungen eines Menschen.

Dies gilt insbesondere für den Arbeitsplatz, wo individuelle Erfahrungen und etablierte Normen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der psychischen Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens spielen. In Ländern wie Schweden, wo die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben einen hohen Stellenwert hat, können solche Prioritäten sogar dazu beitragen, dass die Beschäftigten die Bedeutung ihrer Gesunderhaltung und ihres Wohlbefindens besser einschätzen können und motiviert sind, dafür auch tatsächlich etwas zu tun. In Ländern wie Deutschland jedoch, wo die Arbeitskultur notorisch unter Druck steht, sind die Auswirkungen deutlich weniger positiv.

Der Stand der psychischen Gesundheit in Deutschland

Derzeit leidet schätzungsweise mindestens ein Drittel der deutschen Bevölkerung an einer psychischen Erkrankung, wobei einige Untersuchungen davon ausgehen, dass diese Zahl noch höher ist. Nahezu ein Fünftel aller verlorenen Arbeitstage sind auf psychische Erkrankungen zurückzuführen (psychische Erkrankungen sind die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit), was Produktionsausfallkosten von über 17 Milliarden Euro pro Jahr zur Folge hat. Und selbst Entscheidungen über Frühverrentungen sind größtenteils durch psychische Probleme bedingt.

Obwohl verschiedene Faktoren zu diesen Trends beitragen, gibt es überzeugende Belege dafür, dass die herrschende Arbeitskultur den größten Anteil daran trägt. Dazu zählen folgende überraschende Befunde:

  • Mehr als die Hälfte (56 %) der deutschen Arbeitnehmer*innen berichten über beeinträchtigtes psychisches Wohlbefinden, das sind fast doppelt so viele wie in der Gesamtbevölkerung.
  • Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten können nicht mehr richtig abschalten, was die Zahl derer widerspiegelt, die sich chronisch gestresst fühlen.
  • Mindestens ein Fünftel hat aufgrund von schwerem Stress gekündigt; 19 % äußern eine Kündigungsabsicht aufgrund der Auswirkungen des Arbeitsplatzes auf ihre psychische Gesundheit; bei Personen mit einer aktiven psychischen Erkrankung sind es sogar 30 %.
  • Anhaltender arbeitsbedingter Stress, von dem Deutschland die höchsten Raten in Europa aufweist, erhöht das Risiko einer psychischen Erkrankung um 50 %.

Diese Zahlen sind schon für sich genommen sehr überzeugend, doch keine verdeutlicht den Sachverhalt vielleicht mehr als die Feststellung, dass fast zwei von fünf Beschäftigten ihre psychischen Probleme direkt auf berufliche und nicht auf persönliche Faktoren zurückführen.

Die Beziehung zwischen Arbeitskultur und psychischer Gesundheit

Forschungsergebnisse bestätigen, dass Faktoren wie hohe Arbeitsbelastung, geringe soziale Unterstützung und Wettbewerbsdynamik die psychische Sicherheit untergraben und sich negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken. In Übereinstimmung damit nennen Arbeitnehmer*innen, die angeben, dass sich ihr Arbeitsplatz am stärksten auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt hat, hohe Arbeitsbelastung, eine wenig unterstützende Führung und ein toxisches Arbeitsumfeld als die wichtigsten Elemente, die ihr psychisches Wohlbefinden untergraben. Neue Umfragedaten zeigen:

  • 44 % der deutschen Beschäftigten geben an, sich von ihren Aufgaben überfordert zu fühlen; 25 % sind ausgebrannt.
  • Fast ein Drittel gibt an, sich von Führungsebene und Management nicht unterstützt zu fühlen.
  • Nur 35 % haben das Gefühl, dass sie bei der Arbeit offen über ihre psychische Gesundheit sprechen können; mehr als die Hälfte spricht am Arbeitsplatz nicht darüber.
  • Fast zwei Drittel würden sich im Fall einer eigenen psychischen Krankheit „zumindest bis zu einem gewissen Grad schämen“ oder wenigstens, wenn andere Menschen davon wüssten. Das deutet auf eine Kultur hin, die die Bedürfnisse von Mitarbeiter*innen in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden weder unterstützt noch toleriert.

Die vielleicht aufschlussreichste Statistik über die angespannte Beziehung zwischen der deutschen Arbeitskultur und dem Mitarbeiterwohl ist jedoch, dass weniger als jede*r fünfte Beschäftigte von positiven Gefühlen im Zusammenhang mit Arbeit und Karriere berichtet, während „Müdigkeit“ als der am häufigsten geäußerte Zustand auftritt.

Dies sollte Arbeitgebern Anlass zu ernster Sorge geben. Neue Studien zeigen zwar immer wieder, dass sich Arbeit äußerst positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken kann, aber diese Wirkung wird auf Unternehmensseite eindeutig nicht wahrgenommen. Expert*innen sind sich einig, dass eine toxische, unter Hockdruck stehende Arbeitskultur in Deutschland die treibende Kraft hinter diesem Trend ist.

Ein Forschungsbericht stellt fest, dass in einem Land wie Deutschland, das sich seiner Effizienz und Produktivität rühmt, „das unerbittliche Streben nach Spitzenleistungen in Verbindung mit einem [vergleichsweise] hohen Maß an Engagement ein erhöhtes Risiko für psychische Probleme wie Depressionen, Angstzustände, chronischen Stress und Burnout mit sich bringt“. Entgegen der landläufigen Meinung, dass nur weniger leistungsstarke Mitarbeiter*innen von den negativen gesundheitlichen Auswirkungen eines schnelllebigen und unter Druck stehenden Arbeitsumfelds bedroht sind, zeigt die Forschung, dass es tatsächlich die Leistungsträger*innen sind, die am häufigsten von Gefühlen des Ausgebranntseins und der Überforderung betroffen sind.

Heike Bruch, Professorin für Leadership und Direktorin am Institut für Führung und Personalmanagement an der Universität St. Gallen, nennt dies die „Beschleunigungsfalle“. Aufgrund des hohen Stellenwerts von Schnelligkeit und Leistung wird von leistungsstarken Beschäftigten oft zu Unrecht erwartet, die Hauptlast anspruchsvoller Projekte zu tragen, während sie gleichzeitig mit kleinen, unzusammenhängenden Aufgaben überlastet werden, um die mangelnde Leistung anderer auszugleichen. Hinzu kommen die jüngsten technologischen Fortschritte und standardisierte flexible Arbeitsregelungen, die den Arbeitnehmer*innen das Gefühl geben, immer erreichbar zu sein. Dieser Druck führt unweigerlich zu einer überwältigenden Stressbelastung, die selbst die belastbarsten Beschäftigten in den Burnout treibt und deren Risiko für Depressionen, Angstzustände und andere psychische Erkrankungen erhöht. Wenn dann noch hinzukommt, dass viele Unternehmen Burnout als individuelles, nicht als organisatorisches Problem behandeln, entsteht ein Teufelskreis der Erschöpfung.

Welche wirksamen Maßnahmen gibt es, um diesen Teufelskreis zu stoppen?

Schaffung einer Kultur der psychologischen Sicherheit und des Wohlbefindens:
6 Strategien für
Unternehmen

Nach Ansicht von Expert*innen von McKinsey erfordert die Schaffung einer Arbeitskultur, die Gesundheit und Mitarbeiterwohl – und damit auch Produktivität, Leistung und Engagement – fördert, einen ganzheitlichen, integrierten Ansatz. Ein toxisches Arbeitsumfeld ist nie das Ergebnis einiger weniger „schwarzer Schafe“ oder eines einzelnen problematischen Chefs oder einer Chefin, von Kolleg*innen, einer Politik oder Praxis. Vielmehr entsteht es aus tiefer liegenden, systemischen Problemen, die das gesamte Unternehmen durchdringen. Das können organisatorische Rahmenbedingungen, Führungsstile und die Dynamik am Arbeitsplatz sein, die den Verdrängungswettbewerb fördert. Oder es handelt sich um fehlende Maßnahmen, Vorkehrungen und Leistungen in Verbindung mit geringer Arbeitssteuerung, individualistischen Arbeitsstilen und schwer greifbaren Vorgesetzten, die die psychische Sicherheit untergraben und eine „Schweigekultur“ in Bezug auf psychische Gesundheit aufrechterhalten.

Um eine Kultur der nachhaltigen psychologischen Sicherheit und des Wohlbefindens zu schaffen, muss daher auf mehrere Schlüsselkomponenten geachtet werden, die die Arbeitsplatzkultur ausmachen. Diese sind:

  • Führungsstil: Kommunikationspraktiken, Einbeziehung der Mitarbeiter*innen, Anerkennung und Feedback
  • Führungskompetenzen: Schulung und Entwicklung sowie Bewusstsein für psychische Gesundheit
  • Risikomanagement: Gesundheit und Sicherheit, Work-Life-Balance
  • betriebliche Vorteile und Leistungen: Unterstützungsressourcen, Gesundheits- und Sicherheitsstrategien
  • Peer-Beziehungen: Konfliktlösung, Bystander-Training, Mentoring

Um ihr psychisches Wohlbefinden aufrechtzuerhalten, müssen Menschen in der Lage sein, ihrer Umgebung zu vertrauen: Sie müssen sich sicher fühlen – physisch und psychisch – und wohl genug, um authentisch und verletzlich sein zu dürfen. Sie müssen sich unterstützt fühlen: nicht nur gehört und gesehen, sondern wirklich wertgeschätzt. Und sie müssen das Gefühl haben, dass ihr Beitrag und ihre Stimme zählen. Die Konzentration auf diese drei Facetten des Arbeitsplatzes – Führungsebene, Kolleg*innen und Arbeitsumfeld – ist für die Bewältigung all dieser Bedürfnisse von entscheidender Bedeutung. Eine wirksame Führung fördert Vertrauen und Offenheit am Arbeitsplatz, das Risikomanagement vermittelt ein Gefühl der Sicherheit, betriebliche Vorteile und Leistungen geben ein Gefühl der Unterstützung, und positive Peer-Beziehungen schaffen ein Gefühl der Gemeinschaft und eines höheren Ziels.

Unternehmen können die folgenden sechs Schlüsselstrategien priorisieren, um eine sichere und unterstützende Arbeitsplatzkultur zu fördern:

  1. Die soziale Kompetenz von Führungskräfte entwickeln

Bekanntermaßen beginnt die Arbeitsplatzkultur an der Spitze, beim „Gesicht“ oder den „Gesichtern“ des Unternehmens: den Führungskräften. Führungskräfte und Manager*innen, welche die für die Mitarbeiterführung erforderlichen Fähigkeiten nicht nur besitzen, sondern auch fördern, sind entscheidend dafür, dass Mitarbeiter*innen sich anerkannt und unterstützt fühlen. Dazu gehört in erster Linie, dass Führungskräfte und Manager*innen über das erforderliche Wissen und die Fähigkeiten verfügen, um Anzeichen für eine schlechte psychische Gesundheit, Stress, mangelnde Motivation und andere Herausforderungen am Arbeitsplatz zu erkennen, und, noch wichtiger, dass sie die Fähigkeit besitzen, dagegen Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört, dass sie wissen, wann und wie sie eingreifen müssen, wenn sie Anzeichen für die Notlage einer*s Beschäftigten bemerken, und dass sie wissen, an welche Ressourcen sie ihn oder sie am besten verweisen können. Dazu gehört auch, dass sie wissen, wann und wie sie sich ihren Mitarbeiter*innen gegenüber verletzlich zeigen können – sei es, indem sie über persönliche Herausforderungen sprechen oder indem sie ehrlich und behutsam kommunizieren, ohne die Gefühle ihres Gegenübers zu verletzen.

Durch Schulungen zu wichtigen Soft Skills wie emotionale Intelligenz, Kommunikation, Einfühlungsvermögen, Anpassungsfähigkeit und Respekt können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Führungskräfte und Manager*innen als unterstützende Coaches und Mentor*innen wahrgenommen werden und nicht als Gegner*innen oder autoritäre Figuren, als die sie in eher toxischen Arbeitsumgebungen oft gesehen werden.

Wenn Führungskräfte die Bescheidenheit und Verletzlichkeit zeigen können, die sie – wie ihre Mitarbeiter*innen – zu Menschen machen, können sie ein Umfeld schaffen, in dem sich die Mitarbeiter*innen als authentische, fehlbare Menschen akzeptiert fühlen“, erklärt Sibylle Röhrich, Director of Business Solutions bei Workplace Options. „Das fördert eine Kultur des Vertrauens und der psychologischen Sicherheit und befreit die Beschäftigten von der Angst, Fehler zu machen, einen schlechten Tag zu haben oder Unterstützung zu brauchen.“

  1. Integrative Führungspraktiken etablieren

Zusätzlich zu einer starken Sozialkompetenz müssen Führungskräfte ein klares Bekenntnis zur Inklusivität ablegen, um eine gesunde Arbeitsplatzkultur zu fördern. An der Spitze der menschlichen Bedürfnishierarchie stehen nach Ansicht von Psycholog*innen Sinn, Zweck und Leistung, die es dem einzelnen Menschen ermöglichen, sich zu entfalten und sein volles Potenzial auszuschöpfen. Umfragedaten zeigen, dass es ohne diese Bedürfniserfüllung zu Resignation, mangelnder Motivation und Unzufriedenheit kommen kann.

Durch die Schaffung einer Arbeitsplatzkultur, in der jede Stimme zählt, in der alle Mitarbeiter*innen auf allen Unternehmensebenen das Gefühl haben, einbezogen und geschätzt zu werden, können Unternehmen diese Bedürfnisse besser befriedigen und so die Widerstandskraft gegen Burnout und Arbeitsunlust stärken. Neben einer offenen, transparenten und proaktiven Kommunikation besteht eine wirksame Möglichkeit, eine solch integrative Führung vorzuleben, darin, eine solide Strategie des Zuhörens zu implementieren, die das Feedback der Mitarbeiter*innen fördert, ihnen die Möglichkeit gibt, schnell und vertraulich Bedenken zu äußern, und sie befähigt, neue Ideen einzubringen.

Wenn Beschäftigte das Gefühl haben, über ihre Arbeit mitbestimmen zu können, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie sich durch ihre Arbeitsbelastung gestresst und überfordert fühlen. Diese Autonomie ermöglicht es ihnen, mehr Energie auf die Bewältigung von Stress zu verwenden, und hilft ihnen so, die negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit zu vermeiden, die mit starkem oder chronischem Stress einhergehen.

  1. Peer-Beziehungen durch Schulungen stärken und Botschafterprogramme implementieren

Für mehr als die Hälfte der Beschäftigten haben laut jüngsten Umfrageergebnissen die Kolleg*innen einen positiven Einfluss auf ihre emotionale Gesundheit. Das zeigt, dass positive Peer-Beziehungen eine erhebliche Bedeutung für das allgemeine Mitarbeiterwohl haben können, was sie zu einer zentralen Komponente einer konstruktiven Arbeitsplatzkultur macht. Nach der Führungsebene und dem Management sind es die Kolleg*innen, die die Kultur am Arbeitsplatz ausmachen und prägen. Sie repräsentieren all das, was das Unternehmen schätzt, befürwortet und wofür es steht. Eine Belegschaft, die sich gegenseitig respektiert und Einfühlungsvermögen, Mitgefühl, Akzeptanz und Verständnis zeigt, ist daher von entscheidender Bedeutung für die Förderung eines Umfelds, in dem sich Beschäftigte sicher fühlen, ihr ganzes, authentisches Selbst bei der Arbeit einzubringen, Probleme anzusprechen und schlicht jeden Tag ihr Bestes zu geben.

Diese Fähigkeit, positive Peer-Beziehungen zu fördern, wird jedoch, wie die Forschung zeigt, durch die weit verbreitete Stigmatisierung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz behindert: Durch unsere indivualistisch geprägte Kultur hält die Fülle negativer Einstellungen zur psychischen Gesundheit und zur Hilfesuche am Arbeitsplatz selbst diejenigen, die mit praktischen, nicht psychisch bedingten Herausforderungen konfrontiert sind, davon ab, Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie fürchten, als schwach oder minderwertig abgestempelt zu werden. Damit sind sie jedoch einem höheren Risiko für psychische Probleme ausgesetzt. Daher besteht ein eindeutiger Bedarf an Kolleg*innen, die über die Faktoren informiert sind, welche die psychische Gesundheit beeinflussen, und die sich vor allem der Rolle bewusst sind, die sie beim Schutz des emotionalen Wohlbefindens anderer spielen.

Um eine solche Belegschaft aufzubauen, können Unternehmen zwei spezifische Strategien nutzen, die darauf abzielen, das Mitarbeiterbewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen und sie nicht nur zu effektiven Beobachter*innen, sondern auch zu proaktiven Befürworter*innen psychischer Gesundheit zu machen: gezielte Schulungen und Botschafterprogramme für Mitarbeiterwohl.

Durch gezielte Schulungen, die dazu beitragen, unbewusste Vorurteile gegenüber Kolleg*innen mit psychischen Problemen oder anderen Bedürfnissen zu analysieren und zu beseitigen, können Unternehmen das Stigma, das die psychische Gesundheit und die Suche nach Unterstützung umgibt, abbauen und ein Umfeld fördern, in dem das Bitten um und das Annehmen von Hilfe als mutiger Akt anerkannt wird und nicht als „faule Ausrede“, als die es so oft wahrgenommen wird.

Durch die Implementierung eines Botschafterprogramms für Mitarbeiterwohl, das ausgewählten Mitarbeiter*innen aufgrund ihres eigenen psychischen Gesundheitszustands oder ihrer Sorge um die psychische Gesundheit ihrer Kolleg*innen eine Fortbildung zu zertifizierten Botschafter*innen bietet, können Unternehmen sicherstellen, dass Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehen, die nicht nur die Bedeutung der psychischen Gesundheit und der damit verbundenen Faktoren erkennen, sondern auch umgehend geeignete Maßnahmen ergreifen können, um Kolleg*innen die richtige Unterstützung zukommen zu lassen und sie zu befähigen, sich proaktiv um ihre psychische Gesundheit zu kümmern.

  1. Psychosoziale Risiken im Blick behalten und entschärfen

Zwar wird die Arbeitsplatzkultur zweifellos dadurch beeinflusst, wie sich Menschen verhalten, was sie glauben oder sagen und welche Handlungen oder Kommentare gegenüber anderen toleriert oder gebilligt werden, doch auch der Aufbau und die Arbeitsweise eines Teams, einer Abteilung oder des ganzen Unternehmens spielen eine entscheidende Rolle bei ihrer Gestaltung. Eine hohe Arbeitsbelastung und ein Mangel an Steuerung können beispielsweise zu einer unsicheren und wenig unterstützenden Kultur und einem toxischen Arbeitsumfeld beitragen, genauso wie unzulängliche Urlaubsregelungen, unflexible Zeitpläne und ein Mangel an ausreichenden Pausen. Der Schlüssel zur Verbesserung der Arbeitskultur liegt also darin, diese Gefahren zu erkennen und zu mindern.

Zu diesem Zweck können Unternehmen Risikobewertungen des Wohlbefindens durchführen, um die Häufigkeit und den Schweregrad gängiger Gefahren am Arbeitsplatz zu ermitteln. Diese können von ergonomischen Gefahren und Risiken an Maschinen oder Geräten bis hin zu schlechter Kommunikation, unzureichender Schulung und unangemessenen Verhaltensweisen reichen. Sobald Führungskräfte ein besseres Verständnis der einzelnen Risikofaktoren haben, können sie damit beginnen, maßgeschneiderte, wirksame Strategien zu entwickeln, um diese Faktoren zu reduzieren oder sogar ganz zu beseitigen. Wenn sich Unternehmen wirksam gegen die Bedingungen schützen, die zu einem hohen Maß an Stress, Angst und Unsicherheit beitragen, kann dies eine positive Wirkung haben: Kolleg*innen und Führungskräfte gehen freundlicher miteinander um, anstatt sich frustriert oder bedroht zu fühlen, und die Beschäftigten sind besser in der Lage, mit Stress umzugehen und gleichzeitig ihre psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten.

  1. Mitarbeiterresilienz durch Burnout-Prävention stärken

Vor allem für Unternehmen ist es wichtig, nicht nur auf die Prävention psychosozialer Risiken zu achten, sondern auch auf die Burnout-Prävention, um eine gesunde Belegschaft und ein gesundes Arbeitsumfeld zu erhalten. Die wohl größte Bedrohung für das Mitarbeiterwohl ist derzeit das Risiko eines Burnouts: Die Beschäftigten arbeiten zu viel, sind zu gestresst, stellen die Arbeit über alles andere und erhalten dafür zu oft zu wenig Gegenleistung. Um sie vor Erschöpfung und Burnout zu schützen, muss sichergestellt werden, dass sie Zugang zu den nötigen Werkzeugen, Fähigkeiten und Erkenntnissen haben, um Stress zu bewältigen, eine ausgewogene Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten und von der Arbeit richtig abschalten zu können.

Es gibt mehrere Strategien, um dies zu erreichen. Durch die Festlegung klarer Erwartungen hinsichtlich der Arbeitszeiten – einschließlich der Frage, wann Mitarbeiter*innen auf Mitteilungen von Chef- oder Kollegenseite reagieren sollen und wann nicht – können Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen dabei helfen, am Tagesende vollständigere und erholsamere Pausen einzulegen und so neue Energie für den kommenden Tag zu tanken. Indem Unternehmen Schulungen dazu anbieten, wie die Beschäftigten besser für ihr Wohlbefinden sorgen können – z. B. durch Achtsamkeitsübungen, Atemübungen, Spaziergänge, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf sowie Unterstützung durch Freundschaften und Familie –, können sie sicherstellen, dass Mitarbeiter*innen über die nötige Widerstandsfähigkeit verfügen, um Stress standzuhalten und zu verhindern, dass er sich zu einem ernsten bzw. chronischen Problem entwickelt.

  1. Ganzheitliche Unterstützung für das Wohlbefinden bieten

Zu guter Letzt ist eine der einfachsten und zugleich effektivsten Möglichkeiten für Unternehmen, eine Kultur der Fürsorge und des Wohlbefindens zu fördern, der Zugang zu ganzheitlichen Lösungen für das Mitarbeiterwohl, um ihr Engagement für das Wohl ihrer Beschäftigten zum Ausdruck zu bringen. Was die Arbeitskultur in Deutschland für Arbeitnehmer*innen so herausfordernd macht, ist, dass sie oft im Gegensatz zu den Dingen steht, die sie am meisten schätzen, nämlich Familie, Hobbys und Gesundheit. Beschäftigte wollen – oder besser gesagt, müssen – das Gefühl haben, dass sie von ihrem Unternehmen in ihrer ganzen Vielfalt respektiert werden und sich voll entfalten können. Sie wollen nicht das Gefühl haben, sich zwischen Karriere und Familie oder zwischen Karriere und Gesundheit entscheiden zu müssen. Durch die Unterstützung des geistigen, körperlichen, sozialen und finanziellen Wohlbefindens können Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen helfen, eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen und den Widerstreit zwischen Leben und Karriere zu beenden. Ein solch umfassender Ansatz stellt sicher, dass Beschäftigte gezielte Unterstützung erhalten, um anhaltende psychische Probleme zu bewältigen, damit sie sowohl im Privat- als auch im Berufsleben ihr volles Potenzial ausschöpfen können.

Erste Schritte: Wie Workplace Options helfen kann

Für Unternehmen, die mit der Umsetzung dieser Strategien beginnen möchten, ist die Kontaktaufnahme mit der Workplace Options Consulting Group der ideale erste Schritt. Durch die Zusammenarbeit mit dem WPO-Team aus fachkundigen Berater*innen mit langjähriger Branchenerfahrung erhalten Unternehmen Zugang zu einem Portfolio maßgeschneiderter Lösungen, die von der Entwicklung von Strategien für das Wohlbefinden und Programmen für eine belastbare Belegschaft über die Entwicklung von Führungskräften und Manager*innen bis hin zur Prävention psychosozialer Risiken reichen. Unter ihrer Anleitung und Supervision können Unternehmen ihre Arbeitsplatzkultur durch umsetzbare Empfehlungen für Wachstum und strategische Beratung für die Kontrolle und Verfolgung von Veränderungen oder Verbesserungen optimieren.

Noch wichtiger: Die Partnerschaft mit Workplace Options ist einmal mehr der richtige Schritt, um Mitarbeiter*innen ein umfassendes Angebot an ganzheitlichen Lösungen für das Wohlbefinden zu bieten. Mit dem Zugang zu einer Reihe von Dienstleistungen – von emotionalen, physischen und praktischen Unterstützungslösungen bis hin zu globalen Lernlösungen, organisatorischen und individuellen Effektivitätsmaßnahmen und professionellen Coachingdiensten – bietet Workplace Options alles, was Unternehmen benötigen, um die vielfältigen und sich wandelnden Bedürfnisse ihrer Beschäftigten in Bezug auf ihr Wohlbefinden souverän zu meistern. Durch den kombinierten Einsatz persönlicher und professioneller Unterstützungslösungen können Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen in die Lage versetzen, auf allen Ebenen ihres Lebens erfolgreich zu sein, und so eine engagierte, belastbare und gesunde Belegschaft fördern.

Weitere Informationen über unsere Dienstleistungen und darüber, wie WPO zur Schaffung einer widerstandsfähigeren Arbeitsplatzkultur beitragen kann, finden Sie in unseren Lösungen oder kontaktieren Sie uns.

 

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