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  • 9 April 2025
  • 1 Monat

Junge Erwachsene mit Krebs am Arbeitsplatz stärken

Emily Fournier

Marketing and Communications Manager

Obwohl sie nur rund 5 % aller weltweiten Krebserkrankungen betreffen, nimmt die Zahl der Krebsdiagnosen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 39 Jahren stetig zu. Die Aktionswoche für Krebs bei jungen Erwachsenen ist ein passender Anlass für Unternehmen, sich mit der Frage zu beschäftigen: Wie können wir ein unterstützendes und sicheres Arbeitsumfeld für betroffene junge Mitarbeitende schaffen?

Wenn das Leben plötzlich stillsteht

Stacey Carter hatte gerade ihren Abschluss in der Tasche. Eine Reise mit Freundinnen durch Frankreich, Monaco und Italien war geplant, im Herbst sollte sie als Analystin für Gesundheitspolitik starten. Mit ihrem Partner hatte sie gerade ein Haus gekauft, am Wochenende suchte sie in Secondhandläden nach Möbeln – und träumte davon, bald einen Hund aufzunehmen.

Doch nur wenige Wochen später kam die Diagnose: Schilddrüsenkrebs. Statt Vorfreude auf Job und neues Zuhause bestimmten plötzlich existenzielle Fragen ihren Alltag: Werde ich nach der Behandlung überhaupt arbeiten können? Habe ich genug Energie für Beruf und Alltag? Wie soll ich meine Ausgaben stemmen – ganz zu schweigen von der Verantwortung für ein Haustier?

Staceys Geschichte steht exemplarisch für viele junge Erwachsene mit Krebs. In keiner anderen Altersgruppe ist die Krebsrate zwischen 1995 und 2020 so deutlich angestiegen. Die Erkrankung trifft sie in einer ohnehin von Umbruch, Unsicherheit und Lebensplanung geprägten Phase.

Warum Unternehmen eine zentrale Rolle spielen

Neben den medizinischen Herausforderungen stehen junge Krebspatient*innen oft vor tiefgreifenden Einschnitten in ihre berufliche, soziale und persönliche Entwicklung. Anders als ältere Betroffene verfügen sie meist noch nicht über finanzielle Rücklagen, langjährige Berufserfahrung oder ein gefestigtes soziales Netz.

Gerade hier sind Arbeitgeber gefragt: Mit passenden Angeboten können sie jungen Mitarbeitenden Halt, Struktur und neue Perspektiven geben – und ihnen den Weg zurück in ein erfülltes Berufs- und Privatleben ebnen.

Fünf Wege, wie Unternehmen junge Erwachsene mit Krebs unterstützen können

1. Gesundheit fördern und Prävention ernst nehmen

Risikofaktoren wie ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder seltene Arztbesuche begünstigen eine späte Krebsdiagnose – gerade bei jungen Menschen ohne festen Hausarzt.

Unternehmen können einen wichtigen Beitrag leisten:

  • Führungskräfte für gesundheitliche Warnsignale sensibilisieren,
  • über Präventionsmaßnahmen aufklären (z. B. HPV-Impfung, Vorsorgeuntersuchungen),
  • Gesundheitsförderung im Arbeitsalltag verankern (z. B. aktive Pausen, Achtsamkeitsangebote).

2. Vertrauen und Flexibilität schaffen

Viele junge Mitarbeitende zögern, gesundheitliche Probleme offen anzusprechen – aus Angst, als weniger leistungsfähig wahrgenommen zu werden. Eine offene und empathische Unternehmenskultur macht den Unterschied:

  • Zeit für medizinische Termine einräumen,
  • flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen,
  • Selbstfürsorge aktiv unterstützen.

3. Psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz erkennen und reduzieren

Dauerstress schwächt das Immunsystem und fördert ungesunde Bewältigungsstrategien. Für Betroffene in Therapie oder Reha ist Stressabbau essenziell.

Hilfreiche Instrumente sind z. B.:

  • psychosoziale Risikoanalysen,
  • Ergebnisse aus Studien zur psychologischen Sicherheit,
  • sowie individuelle Beratung durch externe Expert:innen.

4. Soziale Unterstützung fördern

Junge Krebspatient*innen sind oft stärker isoliert: Sie leben allein, haben noch keine Familie und finden kaum Gleichaltrige mit ähnlichen Erfahrungen.

Das lässt sich gezielt verändern durch:

  • interne Peer-Netzwerke oder Unterstützungsgruppen,
  • Mental Health Ambassadors und Ansprechpersonen im Unternehmen,
  • regelmäßige Austauschformate und Empowerment-Angebote.

So entsteht ein wertvolles Gefühl von Zugehörigkeit und gegenseitiger Unterstützung.

5. Den Wiedereinstieg aktiv begleiten – mit dem Programm Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer Krebserkrankung

Die Rückkehr in den Berufsalltag ist für viele eine große Herausforderung – nicht nur körperlich, sondern auch emotional und finanziell:

  • belastende Themen wie Studienkredite oder unklare Zukunftsperspektiven,
  • Fragen zu Fruchtbarkeit, Partnerschaft und Familie,
  • Sorgen um Selbstwert und soziale Unsicherheit.

Das Programm Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer Krebserkrankung bietet gezielte Unterstützung:

  • individuelle Re-Integrationspläne,
  • psychologische Begleitung,
  • Coaching und Alltagshilfen,
  • praxisnahe Tools für Führungskräfte.

Gemeinsam mit spezialisierten Koordinator*innen für die berufliche Wiedereingliederung entwickeln Betroffene realistische Ziele – und finden zurück in ein Leben mit Perspektive.

Fazit: Krebs betrifft mehr als nur den Körper

Gerade bei jungen Erwachsenen greift eine Krebserkrankung tief in die Identität, Lebensplanung und das Selbstwertgefühl ein. Gefühle wie Scham, Überforderung oder Isolation sind keine Seltenheit.

Doch mit dem richtigen Rückhalt am Arbeitsplatz ist der Weg zurück möglich. Über 90 % der Betroffenen berichten, dass berufliche Unterstützung ein entscheidender Faktor für ihre Genesung war.

Unternehmen, die auf Prävention, psychologische Sicherheit und Wiedereingliederung setzen, investieren nicht nur in Gesundheit – sondern auch in Resilienz, Loyalität und eine menschlichere Arbeitswelt.

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