Regierungen weltweit verlangen von Organisationen, die psychologische Sicherheit ihrer Umgebungen zu gewährleisten und sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter*innen aktiv unterstützt werden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Unternehmen umfassende Bewertungen ihrer Arbeitsumgebungen, der Arbeitsplatzgestaltung und anderer grundlegender Elemente ihrer Tätigkeit vornehmen. Die Herausforderung für Organisationen besteht darin, diese grundlegenden Veränderungen in ihre Kultur und ihr Unternehmens-DNA zu integrieren. Wir sehen diese Herausforderung als Chance für Unternehmen, ihre Geschäftsergebnisse durch eine engagiertere und produktivere Belegschaft zu verbessern.

Unsere Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der Investition in die Entwicklung von Führungskräften, die auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen, die Bewertung von Aufgaben und die Anerkennung ausgerichtet sind. Es ist auch wichtig, die Unternehmenskultur an die menschlichen Bedürfnisse anzupassen, um gesundes Verhalten zu fördern und Konflikte konstruktiv anzugehen. Wir empfehlen, die Unterstützung der Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit zu priorisieren, da diese am Arbeitsplatz verschärft werden können. Durch die Förderung einer Kultur der Empathie, die Bereitstellung notwendiger Ressourcen und die Förderung offener Kommunikation kann eine mitfühlendere und resilientere Arbeitsumgebung für alle geschaffen werden.

Vor dem Hintergrund globaler und nationaler wirtschaftlicher Unsicherheiten im postpandemischen Zeitalter versuchen chinesische Unternehmen strategisch, ihre Unternehmensstrukturen und Geschäftsstrategien zu überarbeiten, um Kosten zu senken und die Nachhaltigkeit ihrer Aktivitäten zu gewährleisten. Unter diesen Umständen werden Stabilität und Arbeitsplatzsicherheit zu Hauptanliegen. In den chinesischen Arbeitsumgebungen, die durch die „996“-Kultur langer Arbeitszeiten geprägt sind, verschärft der erhöhte Wettbewerb den Druck auf die Mitarbeiter*innen. Der Begriff „Involution“, oder „neijuan“ auf Chinesisch, ist weit verbreitet, um das Phänomen zu beschreiben, bei dem die chinesische Arbeitskraft Erschöpfung, Burnout und eine Reihe von physischen und psychischen Gesundheitsproblemen gegenübersteht, was ihre Leistung und ihr Engagement am Arbeitsplatz erheblich beeinträchtigt. In diesem wettbewerbsintensiven Umfeld müssen Führungskräfte erkennen, dass das Erreichen geschäftlicher Ziele von einer soliden Zusammenarbeit innerhalb der Teams, der psychologischen Sicherheit der Mitarbeiter*innen und Engagement durch hohe Vertrauensniveaus abhängt. Psychologische Sicherheit zu schätzen ist nicht nur ein Vorteil für die Mitarbeiter*innen; sie beeinflusst den Nettogewinn und ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens.

In Frankreich gehört der Konflikt innerhalb von Teams zu den Hauptanliegen am Arbeitsplatz. Die Ergebnisse der Studie bestätigen, was wir bei den sich wandelnden Bedürfnissen der Unternehmen beobachten, die wir unterstützen. Wenn zwischenmenschliche Spannungen auftreten, empfehlen wir der Führung, in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaftsvertretern eine detaillierte Analyse der Situation vorzunehmen, indem die Teamstruktur, die Arbeitsbelastung, die Fähigkeit zur autonomen Arbeit, die Arbeitsbeziehungen, technologische und regulatorische Entwicklungen usw. untersucht werden. Diese Analyse ermöglicht es, die Ursachen der Spannungen zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Meistens sind zwischenmenschliche Spannungen nicht das Ergebnis persönlicher Meinungsverschiedenheiten, sondern Ausdruck von Arbeitsproblemen, die gelöst werden können, sobald sie klar identifiziert sind. Wir halten es für wichtig, Unternehmen für dieses Thema und diese Herangehensweise zu sensibilisieren, um ihnen zu helfen, solche Situationen so früh wie möglich zu erkennen und schnell zu handeln, bevor sich die Lage verschlechtert.

Der Trend, den wir in Deutschland beobachten, nämlich die Zunahme von mentalem und psychologischem Stress am Arbeitsplatz, kann weltweit und in verschiedenen unabhängigen Studien bestätigt werden. Zeitdruck, Arbeitsstress, hohe Anforderungen an sich selbst und an andere – all das sind Faktoren, die Symptome von Stress und physischer sowie mentaler Angst hervorrufen. Darüber hinaus kommen globale Krisen hinzu, die schwer zu fassen und noch schwieriger individuell zu bewältigen sind. Der neu aufgekommene Begriff „quiet quitting“ beschreibt Mitarbeiter*innen, die sich innerlich zurückziehen und sich mit dem Minimum zufrieden geben. In diesen Zeiten ist es entscheidend, dass Führungskräfte das nachhaltige Management von Mitarbeiter*innen nicht zugunsten des akuten Krisenmanagements vernachlässigen. Unnötigen Druck abbauen, die Stärken der Mitarbeiter*innen hervorheben und wertschätzen sowie Mitentscheidungsmöglichkeiten erhöhen sind effektive Maßnahmen, um das Gefühl von Kontrolle, die psychische Gesundheit und somit die Mitarbeiter*innenbindung zu stärken. Dafür benötigen wir Unternehmenskulturen, die kollaborative, nachhaltige und lösungsorientierte Führung mit einem Fokus auf den Menschen priorisieren.

Indische Mitarbeiter*innen stehen vor einer größeren Bandbreite an Herausforderungen am Arbeitsplatz im Vergleich zu ihren Kolleg*innen im Rest der Welt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass viele Mitarbeiter*innen unter psychischen Gesundheitsproblemen leiden. Es ist zwingend erforderlich, die Bemühungen zur Förderung des Bewusstseins für psychische Gesundheit auf nationaler Ebene zu intensivieren, parallel zu den Initiativen der Arbeitgeber*innen zur Bewältigung dieser Probleme.

Psychologische Sicherheit sollte für Arbeitgeber*innen in Mexiko eine Priorität sein. Mehr als 75 % der Arbeitsbevölkerung in Mexiko hat bereits arbeitsbedingten Stress erlebt, was China und die USA übertrifft. Es wird erwartet, dass Depressionen bis 2030 die Hauptkrankheit im Land werden. Jeder Dollar, der in die Ausweitung der Behandlung von Depressionen und Angst investiert wird, bringt vier Dollar zurück.

Das Vereinigte Königreich ist ein Mikrokosmos dessen, was weltweit geschieht. Die Wirtschaft steht still und viele Unternehmen spüren den Druck der hohen Inflation, was zu Unsicherheit in Bezug auf Beschäftigung führt. Das hybride Arbeitsmodell entfernt Menschen aus dem Büro und reduziert die Zusammenarbeit, aber die Rückkehr ins Büro hat zu einem Anstieg der Konflikte am Arbeitsplatz zwischen Manager*innen und Mitarbeiter*innen geführt. Das ist stressig für alle Beteiligten. Informelle Gespräche oder Gelegenheiten, sich in kleinen Arbeitsgruppen zu treffen, sind nicht mehr vorhanden. Wir benötigen regelmäßige Feedback-Gruppen, um die verschiedenen Gruppen zu identifizieren, die mit der Unternehmensvision übereinstimmen. Für Führungskräfte lautet die Botschaft: Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation. Sie müssen die Kommunikation im veränderten Umfeld von heute maximieren.

Das Erkennen der Bedeutung des Gleichgewichts zwischen Beruf und Privatleben und das Verstehen seiner Auswirkungen auf die Mitarbeiter*innenzufriedenheit sind entscheidend, damit Organisationen eine erfolgreiche Arbeitskultur schaffen können. Es ist nicht überraschend, dass ein rigides Arbeitsumfeld ohne Unterstützung für das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben eine ängstliche, müde und mental erschöpfte Belegschaft produziert. Unsere Studie zeigt, dass es einen Wandel in der amerikanischen Arbeitsbevölkerung gegeben hat und dass Mitarbeiter*innen aktiv nach Möglichkeiten suchen, die Flexibilität hinsichtlich Ort und Zeit der Arbeit bieten, mit flexiblen und Remote-Arbeitsregelungen. Daher ist es zwingend erforderlich, dass Organisationen anerkennen, dass jede(r) Mitarbeiter*in ein Leben außerhalb der Arbeit hat, und dass die Bereitstellung einer Vielzahl von Initiativen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowohl Mitarbeiter*innen als auch Arbeitgeber*innen auf Langlebigkeit und Erfolg vorbereitet.