„Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz thematisieren“, „Endlich darüber reden“ und „Dem Stigma begegnen“ sind die neuen Slogans der Unternehmenskultur, wenn Führungskräfte versuchen, das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu „erschließen“ oder zu „fördern“. Aber wie oft werden diese Sätze durch angemessene Maßnahmen umgesetzt? Wie oft kommt es vor, dass diese Phrasen nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben? Anders ausgedrückt: Wie oft werden Mitarbeiter*innen auf die Unterstützungsressourcen aufmerksam gemacht, die ihnen an ihrem Arbeitsplatz zur Verfügung stehen? Und wie oft fühlen sie sich wirklich wohl damit, tatsächlich darauf zuzugreifen?
Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass zwar fast 90 Prozent der Beschäftigten über ihren Arbeitsplatz Zugang zu Angeboten für psychisches und emotionales Wohlbefinden haben, aber weniger als ein Viertel diese tatsächlich nutzen. Viele Faktoren tragen dazu bei: Dazu gehört das Stigma, das psychische Gesundheit und die Suche nach Hilfe umgibt. Zu dieser Diskrepanz trägt aber auch der Mangel an interner Kommunikation bei, genauer gesagt die mangelnde Förderung von Dienstleistungen, die es den Beschäftigten ermöglichen, sich sicher und wohl genug zu fühlen, um Hilfe zu suchen und eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie solche Services ihre individuellen Bedürfnisse effektiv erfüllen können.
Bekanntermaßen sind es vor allem die Kolleg*innen, die die Arbeitsplatzkultur ausmachen. Und wie unsere eigenen Ergebnisse zeigen, geben fast 75 Prozent der Mitarbeiter*innen an, dass sie sich in einer psychischen Krise zuerst an ihre Kolleg*innen wenden würden – noch vor ihren Vorgesetzten, Personalverantwortlichen oder einem EAP. Daher ist das, was sie über psychische Gesundheit sagen oder denken, besonders wichtig: Wenn Beschäftigte am Arbeitsplatz dem Thema psychische Gesundheit negativ gegenüberstehen, hat diese Sichtweise schädliche Folgen, weil Mitarbeiter*innen, die sich in einer Krise befinden, nicht die nötige Unterstützung erhalten. Ähnlich ist das Ergebnis, wenn die Beschäftigten nicht mit den vorhandenen Ressourcen zur Unterstützung bei psychischen Problemen vertraut sind.
Fazit: Wenn ein Unternehmen etwas für das Wohlbefinden ihrer Beschäftigten tun möchte, müssen sich die Beschäftigten selbst für dieses Wohlbefinden einsetzen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Um ein Netzwerk von Champions aufzubauen, müssen Unternehmen sicherstellen, dass die benannten Mitarbeiter*innen diese neue Rolle effektiv mit ihren bestehenden Aufgaben in Einklang bringen können. Sie müssen sicherstellen, dass diese Personen über genügend Einblick oder gelebte Erfahrung verfügen, um mit Menschen in problematischer Lage in Beziehung zu treten und sich in sie einzufühlen, ohne eine Retraumatisierung zu riskieren. Darüber hinaus müssen sie über die aktuellsten Informationen zu Wellness-Themen verfügen und ihre Kolleg*innen effektiv auf geeignete Ressourcen zur Unterstützung hinweisen können. Und vor allem müssen sie sich als Champions für ihre Rolle engagieren und ein zuverlässiges, konstantes Unterstützungssystem für Kolleg*innen bieten, an das sie sich wenden können.
Es handelt sich um eine mehrgleisige Strategie, die von allen Beteiligten akribische und kohärente Anstrengungen erfordert – sicherlich eine Herausforderung für Unternehmen. Und genau aus diesem Grund hat Workplace Options sein eigenes Botschafterprogramm für Mitarbeiterwohl entwickelt, um Unternehmen dabei zu helfen, diesen umfassenden und nachhaltigen Ansatz zur Förderung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz effektiv umzusetzen, nämlich indem die Last von den Schultern der Führungsebene genommen und ein effizienter Prozess zum Aufbau eines Netzwerks von Peer-Botschafter*innen auf den Weg gebracht wird.
Das Botschafterprogramm für Mitarbeiterwohl
Durch das weltweit erste, international akkreditierte Programm von WPO erhalten Organisationen Zugang zu den folgenden Kernelementen:
- Eine Bewertung des Wohlbefindens – denn jede Organisation ist ein Ökosystem mit seinen eigenen Stress- und Risikofaktoren, Mängeln und Bedürfnissen.
- Management-Training – weil eine Kultur der Fürsorge an der Spitze beginnt.
- Botschaftertraining und fortlaufender Support – denn die Schaffung einer nachhaltigen Fürsorgekultur erfordert Zeit, konsequente Anstrengungen, eine anpassungsfähige Denkweise sowie kontinuierliches Wachstum und Verbesserung.
Was das WPO-Programm so einzigartig und so wichtig für Unternehmen macht, die eine Kultur des Wohlbefindens pflegen und Worten Taten folgen lassen möchten, sind die Bewertungen des Wohlbefindens, die WPO durchführt, bevor sie mit der Ausbildung oder dem Einsatz von Botschafter*innen beginnen. Laut David Stace, Director of Clinical Policy and Best Practice, sind es diese Bewertungen, die das Programm über bloße Lippenbekenntnisse hinausbringen: „Wenn es im Unternehmen keine Untersuchung des allgemeinen Zustands gibt, bleibt das Programm hohl, denn die Mitarbeiter*innen denken: ,Oh, wieder ein Hype, der schnell verpuffen wird.‘ Aber die Durchführung von Umfragen und Einzelinterviews wird die Beschäftigten überzeugen: ,Mein Unternehmen kümmert sich tatsächlich darum und nimmt das ernst.‘“
Darüber hinaus geben die Bewertungen den Mitarbeiter*innen die Gewissheit, dass das Botschafterprogramm auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Anliegen zugeschnitten ist; ein Programm, das wirklich darauf abzielt, sie zu unterstützen, statt nur oberflächlich zu sein oder dem Unternehmen ein paar zusätzliche Pluspunkte zu verschaffen. Dies wiederum weckt das Bewusstsein für und das echte Interesse an dem Programm, so Stace: „Auf diese Weise wollen tatsächlich viele Beschäftigte Botschafter*innen sein. Wenn sie sehen, wie viel Aufwand betrieben wird, damit dieses Programm auf ihre spezifische Umgebung zugeschnitten ist, glauben sie an das Programm und seinen positiven, greifbaren Nutzen und wollen sich engagieren. Sie wollen ein Teil dieses Kulturwandels sein. Daher ist die Rate derer, die unsere Schulung durchlaufen und sich für das Programm engagieren, fast so hoch wie die Rate derer, die von Anfang an Interesse bekundet haben.“
Weitere Vorteile der Bewertung des Wohlbefindens:
- Sie ermöglicht es WPO, auf der Grundlage der identifizierten psychosozialen Risiken Empfehlungen für zusätzliche Services zu geben und so die Unterstützung der Mitarbeiter*innen zu stärken.
- Sie erlaubt es Therapeut*innen, das Training und die Workshops auf die am häufigsten in Unternehmen vorkommenden Themen und Szenarien zu konzentrieren.
- Sie hilft Therapeut*innen und der teilnehmenden Organisation, genau zu erkennen, wie Botschafter*innen eingesetzt werden können, um identifizierte Risiken zu mindern.
- Sie helfen Therapeut*innen dabei, festzustellen, welche Mitarbeiter*innen am besten für eine Rolle als Botschafter*in geeignet sind.
Ebenso trägt die Management-Trainingskomponente dazu bei, sicherzustellen, dass die Botschafter*innen – und damit auch der Wert, den sie dem Wohlbefinden beimessen – wirklich in die Unternehmenskultur eingebettet sind und nicht nur der Form halber existieren.
Die Schulungskomponenten in dem 90-minütigen Workshop haben folgende Ziele:
- das Bewusstsein von Führungskräften für die Bedeutung des Mitarbeiterwohls und dessen Einflussfaktoren zu schärfen
- aufzuzeigen, wie sie das Wohlbefinden ihrer Teams proaktiv fördern können
- sie zu coachen, wie sie Botschafter*innen effektiv für das unternehmensweite Wohlbefinden einsetzen können
Laut Senior Strategy Advisor Mary Ellen Gornick bildet zwar die Belegschaft das Herz der Unternehmenskultur, die Führungsebene aber gibt den Takt vor. Sie müssen grünes Licht geben, damit das Wohlbefinden am Arbeitsplatz thematisiert werden kann, und garantieren können, dass alle Beschäftigten Unterstützung erhalten: Botschafter*innen wie auch unterstützungsbedürftige Personen.
„Mitarbeiter*innen orientieren sich an ihren Vorgesetzten, wenn es darum geht, welche Verhaltensweisen und Einstellungen am Arbeitsplatz akzeptiert oder sogar belohnt werden“, so Gornick. „Wenn Führungskräfte ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter*innen zeigen und sich darüber hinaus stark engagieren, diese auch zu erfüllen, ist die Bereitschaft, Kolleg*innen zu unterstützen, viel höher. Eine fürsorgliche und verständnisvolle Belegschaft erfordert fürsorgliche und verständnisvolle Führungskräfte.“
Botschafter*innen können durch Schulung und kontinuierliche Unterstützung durch das WPO-eigene Therapeutenteam das umfassende Wissen erwerben, das für eine effektive Unterstützung ihrer Kolleg*innen erforderlich ist. Im Laufe des zwölfstündigen, zweitägigen Trainings entwickeln die Botschafter*innen Kompetenzen in Schlüsselbereichen, die sowohl für das Programm als auch für ihr spezifisches Arbeitsumfeld von wesentlicher Bedeutung sind, darunter:
- Stigma- und Schadensminimierung
- Förderung des Wohlbefindens
- Intervention bei kritischen Vorfällen
- aktives Zuhören
- Diskretion
- Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion
- Zusammenarbeit
- Kommunikation
Durch Struktur und Inhalt der Schulung stellt WPO sicher, dass die freiwilligen Botschafter*innen optimal für ihre Rolle ausgebildet werden und sich sowohl der Bedeutung als auch der heiklen Natur ihrer Pflichten bewusst sind. Im Fall von kritischen Situationen wie Suizidgedanken oder Selbstverletzung müssen Organisationen unbedingt sicherstellen, dass die benannten Botschafter*innen über die notwendige emotionale, verhaltensbezogene und methodische Eignung verfügen, um zeitnahe und sinnvolle Peer-Unterstützung zu leisten und geeignete Vermittlungen an die richtigen Dienste vorzunehmen.
Gerade dieser letzte Punkt macht die kontinuierliche Unterstützung unserer Therapeut*innen so wesentlich für die Entwicklung eines erfolgreichen und nachhaltigen Netzwerks von Botschafter*innen und die Zusammenarbeit mit einem Anbieter von Lösungen für das Wohlbefinden so unverzichtbar für Unternehmen, die das Thema Mitarbeiterwohl in einen greifbaren Kulturwandel transformieren möchten.
Vani Moodley, globale Trainerin von WPO, erklärt: „Zertifizierte Botschafter*in zu werden ist für mich so ähnlich wie den Führerschein zu machen: Wirklich gut fahren lernt man erst danach. Genauso vermitteln wir den Botschafter*innen das theoretische und praktische Wissen, das eigentliche Lernen findet jedoch erst in der Tätigkeit als Botschafter*in statt. Bis es soweit ist, können die Botschafter*innen durch die kontinuierliche Unterstützung und die monatlichen Peer-Sitzungen unter der Leitung unserer geschulten Therapeut*innen Fragen besprechen, die sich aus ihrer Tätigkeit ergeben. So können sie herausfordernde Situationen thematisieren, die sie erlebt haben, und Tipps, Erkenntnisse oder Erfolgsgeschichten mit anderen Botschafter*innen teilen. Und sie erhalten professionelle Anleitung, wie sie sich verbessern können, sowie kontinuierliche Begleitung, damit sowohl sie selbst als auch die Kolleg*innen von ihrer Arbeit und Erfahrung profitieren.“
Lorene Lacey, Director of Global Crisis Response bei WPO, ergänzt: „Das ist der wichtigste Aspekt des Programms. Denn nicht nur können wir die Botschafter*innen unterstützen, wenn sie sich um Kolleg*innen sorgen und sich fragen, wie sie ihnen helfen können, sondern auch, wenn sie Schwierigkeiten haben, ihr eigenes Wohlbefinden zu sichern. Wir haben also die Möglichkeit, die Unterstützenden zu unterstützen und Abstumpfung oder indirekte Traumatisierung zu reduzieren – Probleme, mit denen andere Botschafterprogramme, die nicht mit einem EAP verbunden sind, oft zu kämpfen haben. Und das ist es, was unser Programm so unverzichtbar macht, denn es verhindert den Burnout des Botschafterteams.“
Vom Randthema zum integralen Bestandteil der Arbeitsplatzkultur
Psychische Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz waren lange Zeit Randthemen. Heute besteht die Herausforderung darin, sie wirklich im Unternehmen zu integrieren. Durch die Investition in das Botschafterprogramm für Mitarbeiterwohl von WPO können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter*innen das Thema Wohlbefinden am Arbeitsplatz richtig und effektiv angehen. Sie garantieren sofortigen Vor-Ort-Zugang zu einer Person auf Augenhöhe, die sie an die richtigen Ressourcen vermitteln kann, ohne Angst vor Verurteilung oder negativen Konsequenzen. Das wiederum steigert die Nutzung der angebotenen Services.
Das Wichtigste: Arbeitgeber erzielen durch die Investition in dieses Programm langfristig positive Ergebnisse bei Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Belegschaft und schaffen für alle einen sicheren und empowernden Arbeitsplatz, in dem Mitarbeiterwohl keine hohle Phrase ist.