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  • 9 April 2024
  • 6 Monaten

Die Stigmatisierung psychischer Gesundheit in Deutschland

Emily Fournier

Entgegen der landläufigen Meinung nimmt die Stigmatisierung der psychischen Gesundheit in Deutschland zu und nicht ab. Die Forschung zeigt, dass die Normalisierung und zunehmende Verbreitung psychischer Störungen nicht direkt zu einer positiveren oder akzeptierenden Einstellung gegenüber psychischen Erkrankungen oder deren Behandlung führt.

Was auf den ersten Blick seltsam erscheint, hat seinen Grund. Unzulänglichkeiten bei der Ausrichtung von Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen, ein Mangel an Ressourcen und gesellschaftlicher Unterstützung sowie fehlende Repräsentanz in Führungspositionen sind nur einige der Gründe, die für diese Diskrepanz verantwortlich gemacht werden – insbesondere im Zusammenhang mit schwereren psychiatrischen Störungen. Eine Längsschnittstudie über 30 Jahre zur Einstellung der Deutschen zur psychischen Gesundheit ergab beispielsweise, dass sich der Umgang der Öffentlichkeit mit Depressionen in dieser Zeit zwar geringfügig verbessert hat, die Stigmatisierung und die Vorurteile gegenüber Menschen, die mit Schizophrenie leben – wozu soziale Distanz, Ausgrenzung, Angst und Herabwürdigung gehören – jedoch deutlich zugenommen haben. Das Gleiche gilt für Menschen mit bipolarer Störung, schizoaffektiver Störung und Suizidgedanken oder -tendenzen.

Die Folgen solcher negativen Reaktionen am Arbeitsplatz sind gravierend. Auseinanderbrechen von Teams, verlorene Arbeitstage, höhere Fluktuation, Mehrkosten und erhebliche finanzielle Verluste: Unternehmen haben viel zu verlieren – und alles zu gewinnen, wenn es um die Reaktion auf das Thema „psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ geht.

Denn Fakt ist: Arbeitnehmer*innen geht es derzeit nicht gut. Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind im Vergleich zu den letzten zehn Jahren um satte 48 % gestiegen. Jeder dritte Antrag auf Arbeitsunfähigkeit steht im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit. Inzwischen berichtet mehr als die Hälfte aller Beschäftigten über ein gewisses Maß an beeinträchtigtem Wohlbefinden, sei es „schlecht“ oder „mäßig“, und mehr als ein Drittel gibt an, mit seiner psychischen Gesundheit zu kämpfen. Und das sind nur vorsichtige Schätzungen. Expert*innen vermuten, dass diese Zahlen noch viel höher sind, wenn man die Zahl der Beschäftigten (55 %) berücksichtigt, die offen zugeben, dass sie aus Angst vor Stigmatisierung niemandem ihren psychischen Gesundheitszustand offenlegen würden.

Das Stigma verhindert nicht nur, dass Menschen über psychische Gesundheit sprechen, sondern auch, Hilfe für ihre eigene psychische Gesundheit zu suchen. Das kann gefährliche Folgen für den*die Einzelnen wie auch für den Freundeskreis, die Familie und das Arbeitsumfeld haben. Auch der Arbeitsplatz hat einen Anteil an der Entwicklung und den Folgen psychischer Probleme. Daher erscheint es sinnvoll, ja sogar zwingend, dass Arbeitgeber gegen das Stigma vorgehen, das Beschäftigten die Unterstützung verwehrt, die sie zur Genesung oder zum Umgang mit ihrer Krankheit benötigen.

Lösungen für Arbeitgeber

Es gibt jedoch eine Reihe von Lösungen, die Arbeitgeber nutzen können, um die Reaktion ihrer Mitarbeiter*innen auf psychische Erkrankungen und die Behandlung der Betroffenen (einschließlich ihrer selbst) zu verbessern. Dazu gehören insbesondere:

Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen, die darauf abzielen, Beschäftigte und Führungskräfte auf allen Ebenen zu informieren über:

  • Risikofaktoren und Warnzeichen für psychische Erkrankungen: Wie man sie am Arbeitsplatz erkennen und darauf reagieren kann
  • Schutzfaktoren im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen: Wie ein sicheres und schützendes Umfeld geschaffen werden kann
  • die Bedeutung einer frühzeitigen Behandlung: Welche Rolle das Umfeld bei deren Erleichterung spielen kann (Interventionstraining durch Nichtbetroffene)
  • die Schädlichkeit unbewusster Vorurteile: Wie wichtig es ist, sich von stigmatisierenden Überzeugungen und Stereotypen zu lösen

Coaching-Interventionen für Manager und Führungskräfte, um sie dabei zu unterstützen,

  • sensibel, einfühlsam und mitfühlend auf Krankheitsanzeichen bei ihren direkten Mitarbeiter*innen zu reagieren
  • nicht zu urteilen, aufmerksam zuzuhören, sich für eine gemeinsame Problemlösung einzusetzen und die Person an die richtigen Stellen für eine professionelle Behandlung zu verweisen
  • den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Person durch regelmäßige Checks einzuschätzen
  • die Inanspruchnahme von psychosozialen Diensten durch Nahbarkeit und wirkungsvolle Kommunikation zu fördern

Schnelle und einfache Sofortlösungen, die darauf abzielen, den Beschäftigten einen sofortigen, vertraulichen und multimodalen Zugang zu Dienstleistungen und Ressourcen für ihr Wohlbefinden zu bieten, um:

  • auf die für sie beste Art und Weise und zu dem für sie besten Zeitpunkt Unterstützung erhalten zu können
  • das Stigma zu überwinden oder zu umgehen, das mit traditionelleren Interventionen, insbesondere klinischen und längerfristigen Behandlungen, einhergeht
  • mehr Kontrolle über ihre psychische Gesundheit und den Problemlösungsprozess zu haben

 

  • Ganzheitliche Lösungen für das Mitarbeiterwohl, die ein breites Spektrum an Dienstleistungen sowohl für die Gesundheit als auch für das Wohlbefinden abdecken, um:
  • den Prozess der Hilfesuche als eine akzeptierte Form der Selbstfürsorge zu normalisieren
  • den Bedarf an Unterstützung zu entstigmatisieren
  • Menschen ganz allgemein dazu anzuhalten, auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu achten

Der Abbau der Stigmatisierung geht nicht von heute auf morgen. Es bedarf kontinuierlicher, nachhaltiger Anstrengungen, um eine Kultur der Fürsorge zu schaffen, in der jeder Mensch die Fähigkeiten und das Wissen besitzt, die er benötigt, um die eigene psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der anderen zu unterstützen.

Die 20 Millionen Menschen in Deutschland, die statistisch mit ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen haben, können es sich jedoch nicht leisten, so lange zu warten. Sie brauchen sofortige Lösungen, die nicht nur darauf abzielen, die Stigmatisierung langfristig zu verringern, sondern auch kurzfristig Abhilfe schaffen. Aus diesem Grund ist die Zusammenarbeit mit einem Anbieter von ganzheitlichen Lösungen für das Mitarbeiterwohl, der sich nicht nur für die psychische Gesundheit der Beschäftigten einsetzt, sondern auch für deren körperliches, geistiges, berufliches und allgemeines Wohlbefinden, ein entscheidender Pluspunkt für Unternehmen.

Kontaktieren Sie uns, um mehr über Workplace Options zu erfahren.

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